Kurztripp: Scheidegger Wasserfälle

Um nicht immer nur über meine Eisenbahnabenteuer zu berichten, habe ich mich heute mal zur Abwechslung dazu durchgerungen, euch von meinem letzten Wasserfalltrip zu berichten. Gut zwei Wochen ist es nun her, dass ich den Scheidegger Wasserfällen einen Besuch abgestattet habe. Wie immer war dieser Ausflug nicht sonderlich großartig im Voraus geplant. Für diesen Ausflug hatte ich mir drei Ziele aus meiner mittlerweile umfangreichen Sammlung auf Google Maps, zur Auswahl gestellt. Scheidegg, Bad Urach und Füssen. Füssen schied wegen der zu erwartenden Touristenmassen in den Sommerferien schnell aus, und Bad Urach lockte mit Dauerregen auch nicht gerade. Scheidegg hingegen versprach morgens nur Wolken und vielleicht etwas Nieselregen – für mich das perfekte Fotowetter!

Also habe ich am Dienstagabend rasch meinen Fotorucksack gepackt, um am nächsten Morgen gleich um halb sechs in der Früh aufbrechen zu können. Die Fahrt dauerte etwa 1 Stunde 45 Minuten und führte mich leider über die A7, welche typischerweise von Baustellen und Staus geplagt ist. Dank meines frühen Starts verlief die Fahrt aber verhältnismäßg entspannt. Pünktlich gegen halb acht erreichte ich das Ziel – und wurde prompt überrascht: Die Scheidegger Wasserfälle hatten noch geschlossen! Vielleicht hätte ich mich vorher etwas schlauer machen sollen, aber wer rechnet schon damit, dass ein Wasserfall Öffnungszeiten hat und Eintrittspreise verlangt?

 

Die Wartezeit bis zur Öffnung um 9 Uhr nutzte ich für einen kleinen Abstecher zum nahegelegenen Hasenreuter Wasserfall. Nur fünf Autominuten entfernt, versteckt sich dieser idyllische Spot mitten im Wald. Ein schmaler, etwas zugewachsener Pfad führt direkt zum Wasserfall, dessen Rauschen schon aus der Ferne zu hören ist. Hier konnte ich auch in Ruhe meine ersten Bilder machen, verschiedene Perspektiven ausprobieren und die Natur ganz für mich allein genießen – und das sogar kostenlos! Einziger kleiner Nachteil, wenn man Nahe an einem Wasserfall steht: Der feine Nebel, welcher durch das herabrauschende Wasser entsteht, sorgt regelmäßig für beschlagene Filter, die man ständig abwischen muss.

 

Zurück bei den Scheidegger Wasserfällen, wurde ich pünktlich zur Öffnung von der Sonne begrüßt. Na toll. Die Anlage selbst ist im Übrigen bestens für Familienausflüge ausgelegt: Es gibt Toiletten, einen Imbiss, Naturerlebnispfad, Märchenwald und vieles mehr. Nicht die besten Umstände für einen scheuen Fotografen – zum Glück war ich aber der erste Besucher und konnte die Wasserfälle noch ungestört erkunden. Praktisch gelegene Aussichtsplattformen zu denen zahlreiche Treppen führen, bieten tolle Aufnahmemöglichkeiten. Während der erste große Wasserfall im hellen Sonnenlicht aber etwas ungünstig zu fotografieren war -und damit für mich auch schon gedanklich gestorben war-, bot der zweite, tiefer gelegene Wasserfall im Schatten die perfekten Bedingungen für vernünftige Bilder.

Nachdem ich meine Aufnahmen im Kasten hatte, nutzte ich – wenn schon, denn schon – die Gelegenheit für einen kleinen Rundgang durchs Gelände. Der Geo-Erlebnispfad entlang eines Zulaufs der Wasserfälle ist zwar relativ kurz, aber dennoch sehenswert. Am Ende wartet noch ein kleiner Wasserfall, hinter dem man sogar hindurchgehen kann – ein nettes Extra, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob hier nicht etwas nachgeholfen wurde.

Mit wachsender Besucherzahl neigte sich mein Ausflug schließlich dem Ende zu. Mein Fazit: Ein gelungener Kurztrip mit tollen Fotospots und (hoffentlich) guten Aufnahmen im Kasten. Das nächste Mal aber informiere ich mich vorher besser, um nicht wieder vor verschlossener Tür zu stehen.

Weiter
Weiter

Königin trifft Kaiserin