Instagram Ads für kleinere Fotografen - lohnt sich das?
Um als Fotograf seine Bilder einer großen Menge an Leuten präsentieren zu können und sich anschließend eine Portion Lob und Anerkennung abzuholen, reicht es leider nicht mehr aus, diese einfach nur hochzuladen und mit ein paar Hashtags zu versehen. Damit die eigenen Bilder bei Instagram Followern und vor allem auch Nicht-Followern angezeigt werden, benötigt man Reichweite. Diese kann zum Beispiel durch Interaktionen (liken, kommentieren, teilen) der Beiträge anderer erzeugt werden. Auch hilf es regelmäßig selbst Content zu erstellen und hochzuladen (zurzeit sind Reels sehr begehrt). Wer aber nicht den ganzen Tag vor dem Handy verbringen möchte und sich so völlig der Social-Media-Sklaverei unterwerfen möchte, der kann bei Instagram seine Beiträge auch kostenpflichtig bewerben.
Um überhaupt Anzeigen schalten zu können, benötigt man einen Instagram „Business-Account“ und muss dort eine Zahlungsmethode hinterlegen. Dann lässt sich entweder ein bereits bestehender oder auch ein neuer Beitrag bewerben. Vor veröffentlichen der Anzeige lassen sich noch einige Einstellung treffen. Diese würde ich aber generell unberührt lassen. Lediglich über Budget und Laufzeit möchte ich gerne selbst entscheiden. Als Tagesbudget würde ich erst einmal die kleinste Option auswählen. Je mehr man natürlich ausgibt, desto größer wird die Reichweite. Als Laufzeit wähle ich zunächst nur einen Tag aus, das sollte meist auch reichen. Ein bereits beworbener Beitrag lässt sich aber auch jederzeit einige weitere Male bewerben.
Instagram zeigt sogleich die geschätzte Reichweite an, die diese Anzeige erzielen kann. Die kann jedoch zeitweise recht unterschiedlich hoch ausfallen, je nach dem, wann die Anzeige erstellt wird. Das muss man vorher einfach etwas austesten, wann der beste Zeitpunkt ist. Wenn dann alle Einstellungen abschließend getroffen sind und die Werbeanzeige erstellt ist, wird diese noch von Instagram geprüft und anschließend freigegeben. Kurz darauf sollten dann die ersten Likes eintreffen, denn erst jetzt wird der Beitrag vom Algorithmus bevorzugt und in die Timeline anderer User gepusht.
Doch lohnt sich das? Kurzfristig kann man definitiv seine Reichweite enorm steigern und sich dadurch eine ordentliche Portion Likes, Lob und Anerkennung abholen. Vielleicht bleiben auch einige neue Follower. Hier und da sind fünf oder zehn Euro nicht viel, jedoch langfristig kann man damit eine Menge Geld verheizen, ohne es vielleicht direkt zu merken. Das muss man sich wirklich leisten können. Ich persönlich denke aber, ein gesunder Mix aus Interaktionen, regelmäßiger Content und hin- und wieder mal eine kleine Anzeige zu schalten, ist eine gute Möglichkeit dauerhaft Reichweite zu generieren.
Abschließend möchte ich hierzu jedoch noch eine persönliche Bemerkung hinzufügen. Reichweite im Internet sollte nicht das Maß der Dinge sein. Es gibt viele Fotografen auf Instagram, die qualitativ weniger ansprechende Fotos posten und viel mehr Reichweite und Likes generieren als du, jedoch spielen diese lediglich das Reichweiten-Game viel besser. Das kann zeitweise recht niederschmetternd sein, zu sehen, wie das eigene, vielleicht auch tatsächlich viel „bessere“ Bild kaum Aufrufe und Likes erzielt und das „schlechtere“ Foto des Konkurrenten ordentlich abräumt. Ich denke, man sollte versuchen sich der eigenen Stärken bewusst zu werden, indem man nicht ausschließlich auf das verzerrte Feedback von Social Media vertraut, sondern sich auch Feedback aus der „realen Welt“ holt. Hin und wieder wird man ja beispielsweise von Freunden, Bekannten oder Arbeitskollegen gefragt, was man denn so in seiner Freizeit macht. Wenn man denen sodann ein paar seiner Bilder zeigt, wird man definitiv positives Feedback ernten und womöglich sogar einen beständigeren Eindruck hinterlassen als auf Social Media. Lass dich also nicht von Likes und Reichweite verrückt machen und dafür eine Menge Geld und Zeit ausgeben, sondern schau auch mal etwas links und rechts vom Handy, was dort auf dich wartet.