Die Neue

In meinem letzten Beitrag habe ich noch darüber philosophiert, wann es sinnvoll wäre sich eine neue Kamera zuzulegen und welche es werden sollte. Ich kam zum logischen Schluss, dass es für mich eine Canon sein müsste, da ich ja bereits zum Teil Canon User bin und einen Großteil meines Equipments dadurch weiterverwenden kann. Allerdings hinge der Kauf von einer zukünftigen R6 mit mindestens 30 MP, hauptsächlich aber von einem soliden Marktangebot an Drittherstellerobjektiven ab. Die Zukunft sieht jedoch nicht besonders rosig aus. Kurze Zeit nach Veröffentlichung meines Beitrags, konnte man in den News aktuelle Statements von Sigma und Tamron lesen, wobei beide Firmen klarstellten, dass es derzeit keine Pläne gäbe Objektive für Canon RF Vollformat-Kameras zu entwickeln. Für die nächsten Jahre sieht es also eher schlecht für Canon User aus.

 

Nun habe ich auch geschrieben, dass sich insbesondere Neueinsteiger mit Sonys Angebot genauer befassen sollten. Mit den schlechten News im Hinterkopf, habe ich ganz spontan eben dies getan. Zunächst einmal, welche Sony Kamera käme denn überhaupt in Frage? Das ist zum Glück schnell beantwortet. Es kann nur die Sony Alpha 7 IV in Betracht gezogen werden. Preislich liegt sie in meinen Vorstellungen, verfügt über kompakte Ausmaße und ein 33 MP Sensor mit geringem Rauschverhalten mitsamt dem vermutlich besten und zuverlässigsten Autofokus in dieser Kategorie. Die Touch-Bedienung wurde glücklicherweise seit meiner letzten Sony Erfahrung erheblich verbessert. Da Sony zum Kaufzeitpunkt Ende Juni 2024 auch noch eine 300 € Cash-back-Aktion am Laufen hatte, ist das doch eine klare Kaufempfehlung, oder? Für mich jedenfalls schon. Nach Abzug des Cash-backs, kostete mich die Kamera nur noch 2.149,00 € und ist damit gut 200 € günstiger als die Canon R6 II.

 

Und wie sieht es mit der Objektivauswahl aus? Hier kann auf ein breites Sortiment an Drittherstellerobjektiven zurückgegriffen werden. Auch auf dem Gebrauchtmarkt lassen sich mittlerweile viele gute Angebote finden. Der Sony E-Mount ist ja schon eine ganze Weile auf dem Markt. Wie auch im letzten Beitrag bereits erwähnt, gilt es zur Ablöse meines Fujifilm-Equipments sich zunächst ein Weitwinkelzoom-, ein Standartzoom- und ein Telezoomobjektiv anzuschaffen. Möglichst kompakt am besten.

 

Für das Weitwinkelzoom habe ich mir gleich mehrere Optionen angeschaut. Das Tamron 17-28mm f/2.8 Di III RXD, das Sigma 16-28mm f/2.8 DG DN Contemporary, das Sony FE PZ 16-35mm f/4 G und das Sony Vario-Tessar FE 16-35mm f/4 ZA OSS. Die beiden Tamron und Sigma Objektive verfügen über einen eher eingeschränkteren Zoombereich im Vergleich zu den Sony Linsen, würden jedoch auch nahtlos an den Brennweitenbereich des Standartzooms anknüpfen. Das wäre also kein Problem. Die größere Offenblende von f/2.8 ist zwar sehr verlockend, jedoch arbeite ich mit dem Weitwinkelobjektiv meist in einem Blendenbereich von f/8 – f/14. Die beiden Sony Linsen bieten den Vorteil, einen größeren Zoombereich nutzen zu können. Damit lassen sich verschiedene Szenarien flexibler, ohne lästigen Objektivwechsel zwischendurch, abdecken.

Auf dem Gebrauchtmarkt konnte ich dann ein ultimatives Schnäppchen einfangen. Das Sony Vario-Tessar FE 16-35mm f/4 ZA OSS für nur 475,00 €! Obwohl das Objektiv schon etwas älter ist, besticht es dennoch durch eine hervorragende Bildqualität. Bei Blende 11 bildet es gestochen scharf bis in die Ränder ab und produziert dabei auch noch schöne Sonnensterne.

 

Beim Standartzoom bin ich dem Sigma 24-70mm f/2.8 DG DN II Art verfallen. Die Entscheidung war für mich ganz einfach: Das Sony FE 24-70mm f/2.8 GM II ist mit 2.399,00 € viel zu teuer, das Tamron 28-75mm f/2.8 Di III VXD G2 ist preislich (849,00 €) und größentechnisch zwar äußerst attraktiv, verfügt jedoch über zu wenig Weitwinkelkapazitäten. In der Mitte findet man sich dann beim Sigma wieder (1.349,00 €). Die optischen Qualitäten stehen dem Sony als Referenz kaum nach. Die Ausmaße sind relativ kompakt, vor allem im Vergleich zu meinem alten Sigma für die Canon 5D IV. Nur die recht üppig geratene Streulichtblende setzt dem zierlichen Korpus meiner Meinung nach unnötig auf.

 

Sony A7 IV + Sony Vario-TessarFE 16-35mm f/4 ZA OSS

ISO 200 - 16mm - f/11 - 30 Sek.

Die Wahl des Telezooms fiel am Ende auf das Tamron 70-180mm f/2.8 Di III VC VXD G2. Auch wenn ich hierbei etwas Brennweite gegenüber den Üblichen 70-200mm Objektiven einbüßen muss, gewinne ich damit ein sehr kompaktes und leichtes Teleobjektiv, das aber qualitativ mit den Konkurrenten locker mithalten kann. Ein kompaktes Tele ist mir persönlich sehr wichtig, da ich es zwar immer im Rucksack dabeihabe, jedoch es eher selten zum Einsatz kommt. Deswegen sollte es möglichst wenig Platz in Anspruch nehmen. Preislich liegt das Objektiv bei 1.499,00 € UVP, mit der Tamron Sommeraktion und einem Messerabbat des Händlers meines Vertrauens, konnte ich gleich 400 € sparen, sodass ich am Ende nur 1.099,00 € gezahlt habe. Da frohlockt der Schwabe in mir.

 

In Zukunft wäre die Anschaffung eine kompakten Makroobjektivs noch Interessant, das eilt jedoch nicht.

So habe ich also doch recht spontan und anders als erwartet, einen Systemwechsel zu Sony vorgenommen. Bisher bin ich recht zufrieden mit meiner Entscheidung und konnte bereits einige gute Aufnahmen damit erstellen. Möglicherweise folgen in Zukunft noch detailliertere Erfahrungsberichte über mein neues Equipment, je nach Zeit und Motivation. Ich bin jedenfalls gespannt, was die Zukunft noch so bringt.

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Fujinon XF 30mm f2.8 macro Test/Erfahrungsbericht

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Neue Kamera kaufen - macht das Sinn?